Nahwärmenetz Spielberg - Energieliefer-Contracting

Die Gemeinde Karlsbad plant die Schaffung eines Nahwärmenetzes im Ortsteil Spielberg, mit dem Ziel einer regenerativen und stetig wachsenden Wärmeversorgung. Kernstück des Projekts ist eine neu zu errichtende Energiezentrale, die angrenzend an die Mehrzweckhalle und Grundschule positioniert wird. Diese öffentlichen Gebäude, zusammen mit einer Kindertagesstätte, bilden die primären Abnehmer und werden unmittelbar an die Energiezentrale angeschlossen. Das Netz soll sich zunächst über zwei Hauptwärmetrassen ausdehnen. Die erste Trasse wird das Neubaugebiet „Holderäcker II“ mit 13 Mehrfamilienhäusern versorgen, die vertraglich zum Anschluss verpflichtet sind. Die zweite Trasse ist für die Erschließung des Bestandsgebiets entlang der Turmbergstraße vorgesehen, wo etwa 35 Ein- und Zweifamilienhäuser mit Potenzial für eine klimafreundliche Wärmeversorgung liegen. Die Gemeinde plant, die Trassenführung im Rahmen anstehender Straßensanierungen zu berücksichtigen und unterstützt aktiv den Anschluss weiterer Bürger. Über diese initialen Trassen hinaus bestehen weitere Anschlussmöglichkeiten in Richtung Ortskern und Spielberg-West. Der aktuelle Planungsstand sieht für die kommunalen Ankergebäude und die Mehrfamilienhäuser im Neubaugebiet einen jährlichen Wärmebedarf von ca. 1.025.000 kWh bei einem Leistungsbedarf von ca. 500 kW vor. Die Trasse entlang der Turmbergstraße deckt einen zusätzlichen Bedarf von ca. 1.350.000 kWh mit einem Leistungsbedarf von ca. 650 kW ab. Die Gesamtlänge der beiden Haupttrassen beträgt etwa 1.000 Meter. Die ausgeschriebene Leistung umfasst das klassische Energieliefer-Contracting, einschließlich der Planung, Errichtung, Finanzierung, des Betriebs sowie der Wartung und Instandhaltung aller relevanten Anlagen. Dies schließt die Erzeugungsanlagen, das Verteilnetz, Übergabestationen, Peripherieaggregate und die Energiezentrale selbst ein. Die Auftragnehmerin wird zudem mit der Errichtung eines Zweckgebäudes für die Energiezentrale beauftragt, wobei die Gemeinde das Grundstück und die Zuwegung kostenfrei zur Verfügung stellt. Die Energieabrechnung mit den Endverbrauchern obliegt ebenfalls der Auftragnehmerin. Ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist die Maximierung der CO2-Einsparung und die Förderung der Klimafreundlichkeit. Neben den öffentlichen und den Neubaugebäuden soll möglichst vielen Bürgern der Zugang zu ökologischer Wärme ermöglicht werden. Eine Vorstudie hat die Machbarkeit einer Kombination aus Wärmepumpe, BHKW, Pelletkessel und Erdgasspitzenlastkessel aufgezeigt. Die Nutzung von Dachflächen der Berghalle zur Solarstromerzeugung wird ebenfalls in Betracht gezogen. Im Rahmen dieser Ausschreibung soll die aktuell zielführendste Energieerzeugungs- und -versorgungsvariante unter Berücksichtigung verschiedener Energiequellen für eine klimafreundliche Wärmeversorgung ermittelt werden.