Kupplungseinrichtungen Ersatzteile für Schienenfahrzeuge

Die vorliegende Ausschreibung regelt die Qualitätssicherungsmaßnahmen, die bei der Beschaffung von Schienenfahrzeugen und Schienenfahrzeugteilen anzuwenden sind. Sie definiert die Grundsätze der Qualitätssicherung, die von Auftragnehmern (AN) in ihrer gesamten Lieferkette zu implementieren und nachzuweisen sind. Die Deutsche Bahn AG (AG) führt eigene qualitätssichernde Maßnahmen durch, die auch die Überwachung der Maßnahmen der AN beinhalten. Der Umfang dieser Maßnahmen wird durch vier Faktoren bestimmt: die Prüfklasse (PK) des Produkts, den Qualitätsstatus (Q-Status) des AN, die angewendeten Herstellungs- und Fertigungsverfahren sowie die Stabilität der relevanten Prozesse des AN. Die Prüfklassen (1, 2, 3) werden basierend auf der Komplexität und Prüfbarkeit des Produkts definiert und beinhalten unterschiedliche Stufen der Lieferantenüberwachung und Prüfanforderungen wie Erstmusterprüfung und Abnahmeprüfzeugnis 3.1. Die Qualitätsfähigkeit des AN wird durch die AG bewertet und in die Status Q1, Q2 oder Q3 eingestuft, wobei diese Bewertung die Ergebnisse von Audits, Produktbewährungsdaten, Reklamationsdaten und Qualitätsdaten berücksichtigt. Ergänzend werden spezifische Qualitätssicherungsmaßnahmen wie Quality Gates (QG), Quality Engineering (QE), Prozess-FMEA, Herstellerbezogene Produktqualifikation (HPQ), Schweißtechnische Bauweisenprüfung (STBP) und Klebetechnische Bauweisenprüfung (KTBP) detailliert beschrieben. Die HPQ qualifiziert Hersteller für die Produktion bestimmter Produkte gemäß technischen Regelwerken. Die STBP und KTBP dienen dem Nachweis der Einhaltung schweiß- bzw. klebtechnischer Anforderungen in Konstruktion und Fertigung. Typprüfungen (Typ) sind erforderlich, um die Konformität der Konstruktion mit Spezifikationen und Normen nachzuweisen. Erstmusterprüfungen (EMP) stellen sicher, dass die ersten unter Serienbedingungen gefertigten Produkte die Qualitätsanforderungen erfüllen. Die Qualitätsabhängige Lieferantenüberwachung (QLÜ) umfasst produkt- und prozessbezogene Prüfungen bei Lieferanten, insbesondere für Produkte der Prüfklasse 1. Die Qualitätsabhängige Fertigungsüberwachung (QFÜ) beinhaltet feste Prüfungen (Halte- und Meldepunkte) und variable, prozessorientierte Prüfungen während des Fertigungsprozesses. Innovative Fertigungsverfahren erfordern ebenfalls spezifische QS-Maßnahmen, einschließlich einer HPQ, wenn sie erstmals für Bahnanwendungen eingesetzt werden. Die Dokumentation spielt eine zentrale Rolle, wobei Abnahmeprüfzeugnisse 3.1 und Lieferfreigaben als Nachweise für die Einhaltung der Qualitätsanforderungen dienen. Die Gültigkeitsdauer von Lieferfreigaben ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Q-Status, Prüfklasse und Produktmängeln. Die Ausschreibung enthält auch Listen von allgemeinen Materialien, Schienenfahrzeugen und Schienenfahrzeugteilen, die spezifische Qualitätsanforderungen und Prüfklassen zugeordnet sind, um die Einhaltung der geforderten Standards zu gewährleisten.