Strangpresse für NE-Metalle mit 10 MN Presskraft

Die zu beschaffende Strangpresse muss für das direkte und indirekte Strangpressen ausgelegt sein. Sie muss für das Strangpressen von Nichteisenmetallen, insbesondere Aluminium und Magnesium, geeignet sein. Die erforderliche Presskraft beträgt mindestens 10 MN für beide Pressverfahren. Diese Presskraft muss stufenlos am HMI (Human-Machine Interface) begrenzbar sein. Die Anlage muss verschiedene Pressverfahren ermöglichen: direktes Pressen mit loser Pressscheibe, direktes Pressen mit fester Pressscheibe, direktes Pressen Block-auf-Block mit fester Pressscheibe (keine Frontladerpresse) und indirektes Pressen mit loser oder fester Pressscheibe. Die Pressstempelgeschwindigkeit muss im Bereich von 0,05 bis 10 mm/s einstellbar sein und bei Volllast mindestens 10 mm/s erreichen. Die Wiederholgenauigkeit der Pressstempelgeschwindigkeit muss mindestens ± 0,05 mm/s betragen. Die Pressstempelgeschwindigkeit muss stufenlos einstellbar sein. Die Presse muss für Aluminiumbolzen mit einem Durchmesser von mindestens 135 mm und einer Länge von mindestens 400 mm geeignet sein, wobei die technologische Zuverlässigkeit des Verpressens unter Berücksichtigung der Presskraft sichergestellt sein muss. Eine hydraulisch verfahrbare Pressrestschere ist erforderlich. Die Umrüstung für direktes und indirektes Strangpressen muss innerhalb von ca. 30 Minuten möglich sein, wobei der Umrüstvorgang detailliert zu beschreiben ist. Ein servohydraulisches Antriebssystem ist gewünscht. Die Anlage muss ohne Ölkühlung betrieben werden können. Ein modularer Aufbau mit der Möglichkeit zur Nachrüstung, beispielsweise für hydrostatisches Pressen oder die Anbindung eines Coilers, ist von Vorteil. Der Rezipient muss auf mindestens 500 °C beheizbar sein, mit einer Toleranz von 5 °C. Ein mehrteiliger Rezipient für höhere spezifische Drücke wird bevorzugt. Der Rezipient muss selbstzentrierend sein, um Nachjustierungen nach einem Wechsel zu vermeiden. Die Blockerwärmung muss ebenfalls auf mindestens 500 °C mit einer Toleranz von 5 °C erfolgen und vollständig in die Steuerung und Bedienung der Strangpresse integriert sein. Die Temperatur der Blockerwärmung muss stufenlos einstellbar sein. Das Vorheizen von Werkzeug und Werkzeugaufnahmen auf mindestens 500 °C mit einer Toleranz von 5 °C ist gefordert. Die Werkzeugaufnahme soll eine integrierte und vom Rezipienten unabhängige Werkzeugheizung (min. 500 °C mit einer Toleranz von 5 °C) aufweisen. Ein Schwenkkran mit Greifer für manuelles Blockhandling ist erforderlich. Ein Absaugsystem für Rauch und Stäube, das ausschließlich Filtertechnik verwendet, ist notwendig, da die Abluft nicht ins Freie geführt werden kann. Ein Profilauslauf mit Puller und fliegender Säge für Profil-längen von mindestens 5000 mm ist gefordert. Der Puller mit fliegender Säge muss erweiterbar, höhenverstellbar und vollständig in die Steuerung der Strangpresse integriert sein. Ein in die Anlage integriertes Absaugsystem für Sägespäne, das Filtertechnik verwendet, ist ebenfalls erforderlich. Eine Ölauffangwanne aus Stahl, die mindestens 10 % des Gesamtölvolumens aufnehmen kann, ist vorgeschrieben. Die Steuerung muss auf einer Siemens SPS oder einem vergleichbaren System basieren. Das Bedienpult soll über ein Touchpanel verfügen. Die Maschine muss am HMI visualisiert werden, und Status sowie Parameter müssen dort angezeigt und veränderbar sein. Signallampen zur Anzeige des Anlagenstatus sind erforderlich. Ein berührungsloses Wegmesssystem für Position und Geschwindigkeit des Hauptzylinders ist gefordert, kein Seilzuggeber. Die Wiederholgenauigkeit dieses Messsystems muss ≤ ± 5 µm betragen. Die Anlage muss über Schnittstellen für andere Maschinen und für Fernwartung über Ethernet oder Profinet verfügen. Ein integriertes Kamerasystem zur Überwachung des Stempels und Profilauslaufs ist notwendig. Ein Prozessdatenerfassungssystem mit Ausgabe von CSV-Dateien oder vergleichbar, sowie Ethernet- und Profinet-Schnittstellen sind erforderlich. Die Anlage muss CE-zertifiziert sein und eine EG-Konformitätserklärung gemäß geltender EU-Vorschriften besitzen. Die Dokumentation und das Betriebshandbuch müssen in deutscher Sprache vorliegen. Die maximale Bodenlast der Halle von 100 kN/m² darf nicht überschritten werden, was durch einen Fundamentplan nachzuweisen ist. Eine detaillierte Zeichnung des Gegenstandes mit Abmaßen, Anschlussstellen, Bodenlastangaben und Medienversorgung ist einzureichen, ebenso wie eine kurze Beschreibung der Komponenten mit Fotos.